Stuttgart, 2. August 2011. Die Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE), Stuttgart, hat in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2011 ein Konzernergebnis nach Steuern in Höhe von 149 Millionen Euro erzielt. Im ersten Halbjahr 2010 hatte das Ergebnis noch bei minus 1,62 Milliarden Euro gelegen.
Das Halbjahresergebnis 2011 wurde wesentlich von zwei Sachverhalten beeinflusst: Das Ergebnis aus at Equity bewerteten Anteilen, das sich aus den der Porsche SE zurechenbaren Ergebnissen der beiden Beteiligungen an der Porsche Zwischenholding GmbH und der Volkswagen AG zusammensetzt, betrug 1,93 Milliarden Euro. Davon entfielen 202 Millionen Euro auf den Porsche Zwischenholding GmbH Konzern und 1,72 Milliarden Euro auf den Volkswagen Konzern. Auf der anderen Seite wurde das Ergebnis durch einen nicht liquiditätswirksamen Sondereffekt aus der Bewertung der Put- und Call-Optionen auf die bei der Porsche SE verbliebenen Anteile an der Porsche Zwischenholding GmbH in Höhe von minus 1,64 Milliarden Euro belastet. Aufgrund dieses Sondereffektes fiel das Ergebnis nach Steuern im ersten Halbjahr 2011 deutlich niedriger aus als noch im ersten Quartal 2011 mit 691 Millionen Euro.
Die Ergebnis belastende Anpassung der Bewertung der Optionen resultierte aus der Aktualisierung der zugrunde liegenden Bewertungsparameter im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2011. So führte insbesondere eine Aktualisierung der Unternehmensplanung der Porsche Zwischenholding GmbH vor dem Hintergrund verbesserter gesamtwirtschaftlicher Konjunktur- sowie Branchenaussichten und der Einplanung einer weiteren Baureihe im Segment der sportlichen Geländewagen (Arbeitstitel „Cajun“) zu einer Erhöhung des Unternehmenswertes.
Die Nettoliquidität der Porsche SE hat sich gegenüber dem 31. Dezember 2010 von minus 6,34 Milliarden Euro auf minus 1,5 Milliarden Euro deutlich verbessert. Dazu beigetragen hat vor allem der erfolgreiche Abschluss der Kapitalerhöhung, aus der der Porsche SE im April 2011 ein Nettoemissionserlös von rund 4,9 Milliarden Euro zugeflossen war. Die Porsche SE hat den gesamten Nettoemissionserlös sowie zusätzliche freie Liquidität zur Tilgung von Bankverbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 5,0 Milliarden Euro verwendet.
Sehr gut haben sich im ersten Halbjahr 2011 die beiden Beteiligungen entwickelt. Der Porsche Zwischenholding GmbH Konzern setzte 56.272 Fahrzeuge ab. Der Umsatz betrug 5,22 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis des Porsche Zwischenholding GmbH Konzerns erreichte in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2011 1,07 Milliarden Euro. Der Porsche Zwischenholding GmbH Konzern weist eine deutlich zweistellige operative Umsatzrendite auf. Der Volkswagen Konzern setzte vom 1. Januar 2011 bis zum 30. Juni 2011 4,13 Millionen Fahrzeuge ab. Bei Umsatzerlösen in Höhe von 77,77 Milliarden Euro belief sich das operative Ergebnis auf 6,09 Milliarden Euro.
Die Porsche SE bereitet alles Notwendige für die beabsichtigte Verschmelzung auf die Volkswagen AG vor. Das Landgericht Stuttgart hat die Rölfs RP AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, zum gemeinsamen Verschmelzungsprüfer bestellt. Für Dezember sind außerordentliche Hauptversammlungen der Porsche SE und der Volkswagen AG geplant, die insbesondere über die Zustimmung zum beabsichtigten Verschmelzungsvertrag beschließen sollen.
Es besteht jedoch weiterhin Unsicherheit in Bezug auf die steuerlichen Rahmenbedingungen der Verschmelzung. Außerdem können die Auswirkungen der in den USA gegen die Porsche SE erhobenen Schadensersatzklagen sowie der von verschiedenen Fondsgesellschaften und einer Privatperson in Deutschland geltend gemachten Schadensersatzansprüche auf die Verschmelzung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht endgültig bewertet werden. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat am 22. Februar 2011 mitgeteilt, dass die Ermittlungsverfahren gegen zwei ehemalige Vorstandsmitglieder der Porsche SE, unter anderem wegen des Verdachts auf Manipulation des Marktes in Volkswagen Aktien, länger dauern als geplant.
Aus Sicht des Vorstands der Porsche SE liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Verschmelzung noch im Zeitplan der Grundlagenvereinbarung gelingen wird, das heißt, dass die erforderlichen Hauptversammlungsbeschlüsse beider Unternehmen zur Verschmelzung noch 2011 gefasst werden, unverändert bei 50 Prozent. Kommt es zu wesentlichen Verzögerungen des Verschmelzungsprozesses gegenüber dem Zeitplan der Grundlagenvereinbarung, sinkt nach Einschätzung des Vorstands auch die Wahrscheinlichkeit eines Gelingens der Verschmelzung insgesamt. Der Vorstand der Porsche SE geht dennoch davon aus, dass ein erfolgreicher Abschluss der in der Grundlagenvereinbarung vorgesehenen rechtlichen und steuerlichen Prüfungen der Verschmelzung der Porsche SE auf die Volkswagen AG so rechtzeitig möglich ist, dass die Verschmelzung, gegebenenfalls auch noch nach 2011, gelingen kann.
Den vollständigen Zwischenbericht finden Sie unter http://www.porsche-se.com/Halbjahresbericht.
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