Stuttgart, 19. März 2019. Die Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE), Stuttgart, hat auch im vergangenen Geschäftsjahr von der positiven Entwicklung der Volkswagen AG, Wolfsburg, profitiert. Das Konzernergebnis nach Steuern erhöhte sich auf 3,5 Milliarden Euro – eine Steigerung um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresergebnis von 3,3 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis ist maßgeblich durch das at Equity-Ergebnis aus der Beteiligung an der Volkswagen AG beeinflusst. Dieses beträgt 3,6 Milliarden Euro nach 3,4 Milliarden Euro im Vorjahr.
Die Nettoliquidität des Porsche SE Konzerns verminderte sich auf 864 Millionen Euro zum
31. Dezember 2018. Der Rückgang ist insbesondere auf den Erwerb weiterer Stammaktien der Volkswagen AG zurückzuführen. Die Porsche SE hat ihre Beteiligung von 52,2 auf derzeit
53,1 Prozent der Stimmrechte ausgebaut. Insgesamt wurden in den zurückliegenden Monaten rund 400 Mio. Euro in den Aktienerwerb investiert. Hans Dieter Pötsch, Vorstandsvorsitzender der Porsche SE, sagte auf der heutigen Bilanzpresse- und Analystenkonferenz: „Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass der Volkswagen Konzern über ein erhebliches Wertsteigerungspotenzial verfügt und dass seine aktuelle Bewertung am Kapitalmarkt dies nicht widerspiegelt. Daher haben wir in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat entschieden, unsere Beteiligung an der Volkswagen AG weiter auszubauen.“
Investitionsstrategie mit Bezug zur automobilen Wertschöpfungskette
Neben dem Erwerb weiterer Volkswagen Stammaktien verfolgt die Porsche SE unverändert ihre bisherige Investitionsstrategie mit Bezug zur automobilen Wertschöpfungskette. Zudem entwickelt die Porsche SE ihre bestehenden Investments wie etwa die PTV AG, Karlsruhe, weiter. Pötsch sagte dazu: „Als langfristig orientierter Investor unterstützen wir die PTV in ihrer Entwicklung vom reinen Softwareanbieter zu einem Anbieter von plattformbasierten Lösungen. Hier sehen wir großes Potenzial. Somit investiert die Porsche SE in das Mobilitätsmanagement der Zukunft, das auch für Automobilhersteller wie den Volkswagen Konzern immer relevanter wird.“
Juristische Auseinandersetzungen
Auf der juristischen Seite ist beim Oberlandesgericht Celle weiterhin ein Musterverfahren nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz im Zusammenhang mit dem Beteiligungsaufbau an der Volkswagen AG gegen die Porsche SE rechtshängig. An den Ausgangsverfahren sind 40 Kläger beteiligt, die angebliche Schadensersatzansprüche in Höhe von insgesamt rund
5,4 Milliarden Euro geltend machen. Die Porsche SE kann sich nach dem bisherigen Verlauf der mündlichen Verhandlung darin bestätigt sehen, dass den Klagen eine rechtliche Grundlage fehlt.
Was die Dieselthematik betrifft, ist die Porsche SE mit Anlegerklagen konfrontiert. Insgesamt sind 198 Verfahren vor dem Landgericht Stuttgart und einige weitere Verfahren vor dem Landgericht Braunschweig anhängig. Gefordert wird Schadensersatz in Höhe von insgesamt rund 1,1 Milliarden Euro. Die Porsche SE ist außerdem Musterbeklagte in einem beim OLG Braunschweig zur Dieselthematik durchgeführten Musterverfahren. Bei zwei Klagen, in denen insgesamt rund 164 Millionen Euro Schadensersatz geltend gemacht werden, hat das Landgericht Stuttgart trotz der vorliegenden Verfahrensaussetzungen im Oktober 2018 Urteile verkündet und den Klagen in Höhe von rund 47 Millionen Euro stattgegeben. Die Porsche SE hat gegen die Urteile Berufung eingelegt und hält die Klagen für unbegründet.
Dividende auf 2,21 Euro je Vorzugsaktie erhöht
Für das Geschäftsjahr 2018 plant die Porsche SE die Ausschüttung einer Dividende an die Vorzugsaktionäre in Höhe von 2,21 Euro je Aktie. Die Stammaktionäre sollen 2,204 Euro je Aktie erhalten. Dieser Vorschlag wird der Hauptversammlung am 27. Juni 2019 zur Entscheidung vorgelegt. Die im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent erhöhte Dividende unterstreicht die auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Dividendenpolitik der Porsche SE.
Prognose für 2019
Die Porsche SE geht für das Geschäftsjahr 2019 von einem positiven Konzernergebnis nach Steuern zwischen 3,4 Milliarden Euro und 4,4 Milliarden Euro aus. Diese Prognose basiert insbesondere auf den Erwartungen der Porsche SE zur künftigen Entwicklung des Volkswagen Konzerns sowie den weiterhin bestehenden Unsicherheiten in Bezug auf mögliche Sondereffekte in Zusammenhang mit der Dieselthematik. Zudem strebt der Porsche SE Konzern eine positive Nettoliquidität an, die sich zum 31. Dezember 2019 ohne Berücksichtigung künftiger Investitionen voraussichtlich zwischen 0,3 Milliarden Euro und 0,8 Milliarden Euro bewegen wird.