Porsche SE weist für das Geschäftsjahr 2021 ein Konzernergebnis nach Steuern von 4,6 Milliarden Euro aus

Dividendenerhöhung auf 2,56 Euro je Vorzugsaktie / Eckpunktevereinbarung über möglichen Börsengang der Porsche AG / Weiterentwicklung der Portfoliobeteiligungen

Stuttgart, 29. März 2022. Die Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE), Stuttgart, weist für das Geschäftsjahr 2021 ein Konzernergebnis nach Steuern von 4,6 Milliarden Euro aus (Vorjahr: 2,6 Milliarden Euro). Maßgeblich beeinflusst ist das Konzernergebnis nach Steuern durch das at Equity-Ergebnis aus der Kernbeteiligung an der Volkswagen AG, Wolfsburg, von 4,6 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte dieses 2,7 Milliarden Euro betragen. Die Nettoliquidität des Porsche SE Konzerns belief sich zum 31. Dezember 2021 auf 641 Millionen Euro, nach 563 Millionen Euro im Vorjahr. Der Zuwachs lässt sich in erster Linie auf einen Dividendenüberschuss in Höhe von 80 Millionen Euro sowie eine Wertrealisierung im Beteiligungsportfolio in Höhe von 51 Millionen Euro zurückführen.

Hans Dieter Pötsch, Vorstandsvorsitzender der Porsche SE: „Trotz der Belastungen aus der Covid-19-Pandemie und einer anhaltend angespannten Versorgungssituation bei Halbleitern hat sich unser Konzernergebnis erfreulich entwickelt. Gleichzeitig haben wir auch von der bemerkenswerten Robustheit profitiert, die der Volkswagen Konzern im vergangenen Geschäftsjahr gezeigt hat. Wir sind deshalb überzeugt, dass die Porsche SE mit ihren starken Beteiligungen perspektivisch eine signifikante Steigerung ihres Unternehmenswertes erreichen kann.“

Eckpunktevereinbarung über möglichen Börsengang der Porsche AG

Im Februar 2022 hat die Porsche SE bekanntgegeben, einen möglichen Börsengang der
Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG (Porsche AG), Stuttgart, zu unterstützen. Die Porsche SE und die Volkswagen AG haben dazu eine Eckpunktevereinbarung unterzeichnet. Demnach soll das Grundkapital der Porsche AG in 50 Prozent Stammaktien und 50 Prozent Vorzugsaktien unterteilt werden. Im Rahmen des möglichen Börsengangs beabsichtigt Volkswagen, bis zu 25 Prozent der Vorzugsaktien am Kapitalmarkt zu platzieren. Parallel soll die Porsche SE 25 Prozent zuzüglich einer Aktie der Stammaktien an der Porsche AG erwerben. Das entspräche 12,5 Prozent des Gesamtkapitals. Die Porsche SE unterstützt damit die Pläne der Volkswagen AG, ihre finanzielle Flexibilität zu erweitern und die industrielle und technologische Transformation des Konzerns zu beschleunigen.

„Mit dem Anteil an der Porsche AG würde die Porsche SE eine zweite Kernbeteiligung erwerben und sich damit ihrer Investitionsstrategie folgend konsequent weiterentwickeln. Durch die Positionierung der Porsche AG im Bereich Sport und Luxus würde diese attraktive Beteiligung unser Portfolio und unsere Dividendenzuflüsse diversifizieren“, sagte Dr. Johannes Lattwein, Vorstand Finanzen und IT.

Die tatsächliche Umsetzbarkeit eines Börsengangs der Porsche AG hängt von einer Vielzahl verschiedener Parameter sowie den allgemeinen Marktgegebenheiten ab. Abschließende Entscheidungen sind noch nicht getroffen.

Weiterentwicklung der Portfoliobeteiligungen

Die strategische Neuausrichtung der PTV Planung Transport Verkehr GmbH (PTV), Karlsruhe, hat mit der positiven Geschäftsentwicklung im vergangenen Geschäftsjahr erste Erfolge gezeigt. Der Umsatz konnte um acht Prozent gesteigert werden und das operative Ergebnis lag mit 14 Millionen Euro deutlich über den Ergebnissen der Vorjahre. Darüber hinaus konnte die Porsche SE mit der Private-Equity-Gesellschaft Bridgepoint Advisers Limited (Bridgepoint), London/Großbritannien, einen starken Partner für die Weiterentwicklung der PTV gewinnen.

Ein erster Schritt in dieser Weiterentwicklung ist der Erwerb der Econolite Group (Econolite), Anaheim/Kalifornien, den die Porsche SE gemeinsam mit Bridgepoint umsetzt. Econolite ist der führende Anbieter von Verkehrsmanagementlösungen in Nordamerika. Zusammen mit dem Softwareportfolio der PTV entsteht damit ein vollintegrierter Anbieter, der die gesamte Wertschöpfungskette für intelligente und nachhaltige Mobilitätslösungen abdeckt.

Lutz Meschke, Vorstand Beteiligungsmanagement: „Die Weiterentwicklung der PTV und der gemeinsame Erwerb von Econolite stehen für einen zentralen Baustein unserer Investitionsstrategie im Bereich der Portfoliobeteiligungen: die Zusammenarbeit mit starken Partnern und Co-Investoren. Diese Partnerschaften werden wir künftig noch weiter ausbauen.“

Auch die weiteren Portfoliobeteiligungen verzeichneten im vergangenen Geschäftsjahr eine positive Entwicklung. So haben AEVA Technologies Inc., Palo Alto/Kalifornien, und Markforged Inc., Watertown/Massachusetts, erfolgreiche Börsengänge vollzogen.

Das Portfolio der Porsche SE umfasst aktuell acht Beteiligungen an Technologieunternehmen aus Europa, USA und Israel. Die Porsche SE prüft weitere vielversprechende Beteiligungsmöglichkeiten im Bereich der Mobilitäts- und Industrietechnologie.

Wenige Verhandlungstermine bei den juristischen Auseinandersetzungen

Bei den juristischen Auseinandersetzungen fanden im vergangenen Jahr unter anderem wegen der Covid-19-Pandemie nur wenige Verhandlungstermine statt. Hervorzuheben ist eine Entscheidung des Landgerichts Stuttgart vom August 2021. Das Gericht hat eine Klage im Zusammenhang mit der Dieselthematik in Höhe von 124 Millionen Euro als unzulässig abgewiesen. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. Im Hinblick auf die von den betroffenen Klägern eingelegte Berufung hat das Oberlandesgericht Stuttgart darauf hingewiesen, dass es diese für offensichtlich unbegründet hält und den Klägern geraten, die Berufung zurückzunehmen.

Dr. Manfred Döss, Vorstand Recht und Compliance: „Für uns steht fest: Die gegen das Unternehmen erhobenen Klagen sind unbegründet und teilweise auch unzulässig. Deswegen sind wir davon überzeugt, uns in den noch anhängigen Verfahren durchzusetzen.“

Dividendenerhöhung um rund 16 Prozent auf 2,56 Euro je Vorzugsaktie

Vorstand und Aufsichtsrat der Porsche SE schlagen vor, die Dividende für das Geschäftsjahr 2021 um rund 16 Prozent auf 2,56 Euro (Vorjahr: 2,21 Euro) je Vorzugsaktie und auf 2,554 Euro (Vorjahr: 2,204 Euro) je Stammaktie zu erhöhen. Das ergibt eine Ausschüttungssumme von 783 Millionen Euro (Vorjahr: 676 Millionen Euro). Über den Dividendenvorschlag entscheidet die ordentliche Hauptversammlung am 13. Mai 2022.

Prognose für 2022

Die Porsche SE geht für das Geschäftsjahr 2022 von einem Konzernergebnis nach Steuern zwischen 4,1 Milliarden Euro und 6,1 Milliarden Euro aus. Zudem wird eine positive Nettoliquidität zum 31. Dezember 2022 angestrebt, die sich ohne Berücksichtigung künftiger Investitionen und Desinvestitionen voraussichtlich zwischen 0,6 Milliarden Euro und 1,1 Milliarden Euro bewegen wird.

Die Prognose enthält keine Effekte aus einem möglichen Börsengang der Porsche AG und einem etwaigen Erwerb von Stammaktien an der Porsche AG durch die Porsche SE. Zudem sind insbesondere die globalen Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine mit hoher Unsicherheit behaftet.

Den Geschäftsbericht 2021 der Porsche Automobil Holding SE finden Sie unter:
www.porsche-se.com/investor-relations/finanzpublikationen