Stuttgart, 31. März 2009. Die Porsche Automobil Holding SE, Stuttgart, weist nach den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2008/09 (1. August 2008 bis 31. Januar 2009) ein Ergebnis vor Steuern von 7,34 Milliarden Euro aus; im Jahr zuvor hatte der vergleichbare Wert 1,66 Milliarden Euro betragen. Verantwortlich für diesen sprunghaften Anstieg ist vor allem der positive Ergebnisbeitrag aus Aktienoptionsgeschäften, die auf Barausgleich gerichtet sind und durch die Porsche an Veränderungen des Börsenkurses der VW-Aktien teilnimmt. Dieser Beitrag stieg von 850 Millionen Euro im Jahr zuvor auf 6,84 Milliarden Euro. Die Porsche SE weist darauf hin, dass der Ergebnisbeitrag vom Kurs der VW-Aktien abhängig ist. Der Wert kann folglich auch wieder sinken und am Ende des Geschäftsjahres unter dem Halbjahreswert liegen. Ausschlaggebend für den Einfluss auf das Gesamtergebnis des Geschäftsjahres 2008/09 ist die Entwicklung des Kurses der VW-Aktien bis zum 31. Juli 2009.
Das operative Ergebnis von Porsche ging zwar entsprechend der Umsatzentwicklung zurück, weist allerdings nach wie vor eine zweistellige Umsatzrendite auf. Belastend wirkten sich erhöhte Entwicklungskosten aus, die unter anderem für den Gran Turismo Panamera und für den Hybridantrieb des Cayenne anfielen. Das Porsche zurechenbare VW-Ergebnis erreichte bis zum Zeitpunkt der Vollkonsolidierung von Volkswagen in den Konzernabschluss der Porsche SE am 5. Januar 2009 genau 444,4 Millionen Euro nach 483,9 Millionen Euro im Jahr zuvor. Für den Januar 2009 konnte die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) von VW nicht in der GuV der Porsche SE berücksichtigt werden. Der Grund liegt in dem abweichenden Abschlussstichtag der Volkswagen AG.
Der Umsatz von Porsche sank im ersten Halbjahr nach den endgültigen Zahlen um 12,8 Prozent auf
3,04 Milliarden Euro. Der Absatz nahm um 26,7 Prozent auf 34.266 Einheiten ab. Die im Vergleich zum Absatz deutlich bessere Umsatzentwicklung liegt vor allem an dem veränderten Modellmix. Während ein höherer Absatzanteil auf die Baureihe 911 entfällt, ist der Anteil der Boxster-Baureihe stark gesunken. Vom Elfer wurden 13.543 Fahrzeuge (im Vorjahr 16.261) abgesetzt, von den Mittelmotor-Sportwagen 3.950 Einheiten nach 9.835 Fahrzeugen. Der Cayenne kam auf einen Absatz von 16.773 Fahrzeugen (im Vorjahr 20.638).
Porsche knüpft seine Hoffnungen in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2008/09 an die neuen Boxster- und Cayman-Modelle mit leistungsstärkeren und gleichzeitig deutlich sparsameren Antrieben sowie an den Cayenne Diesel. Alle diese Fahrzeuge sind seit Februar 2009 verfügbar und erfreuen sich eines großen Kundeninteresses.
Insgesamt fühlt sich Porsche vom Produktangebot her gut gerüstet. Trotz der Finanzmarktkrise und des sehr schwierig gewordenen wirtschaftlichen Umfeldes ist es der Porsche SE gelungen, Ende März 2009 einen neuen Kredit im Volumen von zehn Milliarden Euro abzuschließen, mit dem der bestehende Kredit in gleicher Höhe abgelöst wurde. Mit den Konsortialbanken ist vereinbart, dass mit weiteren Banken auf Basis des Kreditvertrages zusätzlich bis zu 2,5 Milliarden Euro - und damit das ursprünglich von Porsche geplante Volumen - innerhalb eines bestimmten Zeitraumes beschafft werden können. Die beabsichtigte Erhöhung des Kredits soll sowohl der Erreichung der strategischen Ziele als auch dem zukünftigen Kapitalbedarf dienen.
Darüber hinaus strebt Porsche ein Rating von zwei international anerkannten Agenturen an. Das Unternehmen verspricht sich davon weiter verbesserte Refinanzierungsmöglichkeiten.
K-GO