31. Juli 2010 zu Ende gehenden Geschäftsjahres 2009/10 eine positive operative Entwicklung ihrer Beteiligungen vermelden. Der Porsche Zwischenholding GmbH Konzern - dieser umfasst im Wesentlichen die Porsche AG - erreichte im Berichtszeitraum eine zweistellige Umsatzrendite, das operative Ergebnis betrug 329 Millionen Euro. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 3,7 Prozent auf 3,16 Milliarden Euro. Der Absatz ging um 1,7 Prozent auf 33.670 Fahrzeuge zurück. Der Volkswagen-Konzern wurde in den Halbjahresfinanzbericht der Porsche SE mit den Werten für den Zeitraum vom 1. Juli 2009 bis zum 31. Dezember 2009 einbezogen. Auf dieser Grundlage belief sich der Absatz in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2009/10 auf 3.302.144 Fahrzeuge. Bei Umsatzerlösen in Höhe von 54,0 Milliarden Euro betrug das operative Ergebnis 615 Millionen Euro.
Wie bereits angekündigt, erwartet die Porsche SE im Geschäftsjahr 2009/10 ein negatives Ergebnis vor Steuern. Dieses Ergebnis wird mehrere, teilweise gegenläufige buchhalterische Effekte beinhalten. Sie resultieren unter anderem aus der zum 3. Dezember 2009 erfolgten Entkonsolidierung des Volkswagen-Konzerns und der zum 7. Dezember 2009 erfolgten Entkonsolidierung des Porsche Zwischenholding GmbH Konzerns sowie der Einbeziehung beider Konzerne in den Konzernabschluss der Porsche SE nach der Equity-Methode. Diese strukturellen Veränderungen schlugen sich bereits im Halbjahresfinanzbericht der Porsche SE zum 31. Januar 2010 nieder, in dem das Konzernergebnis nach Steuern ein Plus von
871 Millionen Euro erreichte.
In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2009/10 wird sich voraussichtlich eine Belastung des Ergebnisses der Porsche SE ergeben, weil diese nicht an der von der Volkswagen AG für die erste Hälfte des Jahres 2010 geplanten Kapitalerhöhung teilnehmen wird. Die außerordentliche Hauptversammlung der Volkswagen AG hatte am 3. Dezember 2009 die Schaffung eines genehmigten Kapitals und die Ausgabe von bis zu 135 Millionen neuen Vorzugsaktien beschlossen. Die Verwässerung des Kapitalanteils der Porsche SE an der Volkswagen AG und die daraus resultierende Ergebnisbelastung hängt von der noch festzulegenden Ausgestaltung der Kapitalerhöhung ab und wird durch die Anzahl der neu ausgegebenen Volkswagen-Vorzugsaktien sowie deren Ausgabekurs beeinflusst. Sie ist nicht liquiditätswirksam. Unter der Voraussetzung, dass die Kapitalerhöhung wie geplant vor dem 31. Juli 2010 stattfindet, ist damit insgesamt für das Geschäftsjahr 2009/10 ein Verlust der Porsche SE im voraussichtlich niedrigen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich zu erwarten.
Über die Porsche Zwischenholding GmbH hat sich die Volkswagen AG im Wege einer Kapitalerhöhung mit 49,9 Prozent an der Porsche AG beteiligt. Die liquiden Mittel von 3,9 Milliarden Euro, die der Porsche SE in diesem Zusammenhang zugeflossen sind, wurden im Wesentlichen zur Schuldentilgung verwandt. Die Nettoverschuldung der Porsche SE – ohne Berücksichtigung des Porsche Zwischenholding GmbH Konzerns und des Volkswagen-Konzerns – verbesserte sich zum 31. Januar 2010 auf 6,1 Milliarden Euro.
Porsche Zwischenholding GmbH Konzern will den Absatz steigern
Die Betrachtung der einzelnen Baureihen des Porsche Zwischenholding GmbH Konzerns – dieser umfasst im Wesentlichen die Porsche AG – zeigt den guten Start des neuen Panamera, der einen Absatz von 8.326 Einheiten erreichte. Die vierte Baureihe von Porsche wird seit September 2009 verkauft, in manchen Regionen erfolgte die Markteinführung des Gran Turismo sogar erst im Dezember 2009. Die meist verkaufte Baureihe blieb trotz des Generationswechsels in diesem Frühjahr der Cayenne mit 13.454 Fahrzeugen. Gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres bedeutete dies einen Absatzrückgang von
19,8 Prozent. Der 911 kam auf einen Absatz von 7.493 Einheiten (minus 44,7 Prozent). Die Boxster-Baureihe einschließlich der Cayman-Modelle erreichte einen Zuwachs von 11,3 Prozent auf 4.397 Einheiten.
Eine Betrachtung der Regionen zeigt, dass die Situation auf dem nordamerikanischen Markt nach wie vor schwierig ist. Während der Absatzrückgang von Porsche dort 15,5 Prozent auf 11.113 Fahrzeuge betrug, lag das Minus in Euro-pa nur bei 5,6 Prozent. Hier wurden 10.301 Einheiten abgesetzt. Im Rest der Welt konnte Porsche um 20,1 Prozent auf 12.256 Einheiten wachsen.
Produziert wurden insgesamt 40.685 Fahrzeuge, das Minus betrug 2,4 Prozent. Im Berichtszeitraum liefen 16.904 Einheiten des Cayenne und 9.786 Einheiten des neuen Panamera vom Band. Vom 911 wurden 8.764 Fahrzeuge gefertigt. Die Produktion der Boxster-Baureihe belief sich auf 5.231 Einheiten. Für das gesamte Geschäftsjahr 2009/10 geht Porsche weiterhin davon aus, einen Absatz über dem Vorjahreswert von 75.238 Fahrzeugen zu erreichen.
Auch der Volkswagen-Konzern blickt optimistisch nach vorn
Die Marke Volkswagen Pkw setzte im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2009/10 1.808.766 Fahrzeuge ab. Der Golf war dabei Hauptvolumenträger. Die Nachfrage nach den Modellen Fox, Polo, Gol, Tiguan und Passat CC entwickelte sich ebenfalls positiv. Der Absatz der Marke Audi lag in diesem Zeitraum bei 615.769 Einheiten. Erfreuliche Absatzzahlen wiesen die Modelle der Baureihe Audi A3 Sportback und
Audi A6 Limousine auf. Die Marke Škoda setzte im ersten Halbjahr 2009/10 289.244 Fahrzeuge ab. Verstärkt nachgefragt wurden die Modelle Fabia und Superb. Der neue Škoda Yeti wurde positiv im Markt aufgenommen. Im ersten Halbjahr 2009/10 betrug der Absatz der Marke SEAT 161.118 Fahrzeuge. Der Absatz der Marke Bentley beläuft sich im Berichtszeitraum auf 2.316 Fahrzeuge. Die chinesischen Joint-Venture trugen mit 779.183 Fahrzeugen zum Absatz bei. Volkswagen Nutzfahrzeuge setzte im ersten Halbjahr 2009/10 140.099 Einheiten ab. Der Absatz von Scania betrug 22.776 Fahrzeuge.
In der Region Europa/Übrige Märkte erreichte der Volkswagen-Konzern im ersten Halbjahr 2009/10 einen Absatz in Höhe von 1.730.018 Fahrzeugen. In Nordamerika lag der Absatz bei 238.595 Einheiten. Der Absatz in Südamerika lag im ersten Halbjahr 2009/10 bei 434.245 Fahrzeugen und war positiv beeinflusst durch das staatliche Unterstützungsprogramm in Brasilien. Einschließlich der Joint-Ventures in China setzte der Volkswagen-Konzern in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2009/10 auf den Pkw-Märkten in Asien-Pazifik 899.286 Einheiten ab.
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2009/10 produzierte der Volkswagen-Konzern weltweit 3.232.180 Fahrzeuge. Das Produktionsvolumen wurde an die unverändert kritische Marktsituation angepasst.
Die Präsenz des Volkswagen-Konzerns in allen wichtigen Regionen der Welt, die Mehrmarkenstrategie sowie die Technologiekompetenz und die daraus resultierende jüngste, umweltfreundlichste und breiteste Fahrzeugpalette sind von entscheidendem Vorteil. Die neun Marken des Volkswagen-Konzerns werden im Jahr 2010 eine große Zahl neuer Modelle präsentieren und damit die Stellung des Konzerns auf den Weltmärkten konsequent ausbauen. Der Volkswagen-Konzern geht deshalb davon aus, dass die Auslieferungen an Kunden 2010 über denen des Jahres 2009 liegen werden.
Mit dem Halbjahresfinanzbericht des Geschäftsjahres 2009/10 legt die Porsche SE ihr Zahlenwerk erstmals als Finanzholding vor, deren wesentliche Beteiligungen die Volkswagen AG und die Porsche Zwischenholding GmbH darstellen. Als nächster Schritt auf dem Weg zum integrierten Automobilkonzern ist bei der Porsche SE geplant, in der ersten Hälfte des Jahres 2011 eine Kapitalerhöhung durchzuführen.
Der Schlussstein zur Schaffung des integrierten Automobilkonzerns, die Verschmelzung der Porsche SE mit der Volkswagen AG, wird nach Durchführung einer Kapitalerhöhung angestrebt. Der Zusammenführung von Volkswagen und Porsche zu einem Konzern mit zehn starken Marken liegt eine überzeugende strategische, industrielle und finanzielle Logik zugrunde. Der integrierte Konzern wird in Zukunft erhebliche zusätzliche Wachstumspotenziale realisieren können.
Der komplette Halbjahresfinanzbericht der Porsche Automobil Holding SE steht zum Herunterladen unter www.porsche-se.com/halbjahresfinanzbericht zur Verfügung.
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